Die Antwort bezieht sich auf Fragen zum ÖPNV an die Kandidatinnen der Landtagswahl Sachsen.
Die Beantwortung der Fragen erfolgten in einem Interview.
Frage 1: Ist das nicht eine sehr große Lücke im Rückgrat des ÖPNV?
Antwort: Ich kann das nicht im Detail beurteilen, aber es scheint tatsächlich eine große Lücke zu sein. Der zweistündliche Rufbus nach Weischlitz kann eine Schienenanbindung in Richtung Hof, Gera und Plauen nicht ersetzen.
Frage 2: Wie ist Ihre Meinung zum ÖPNV im ländlichen Raum in Sachsen?
Antwort: Es gibt teilweise recht gute Anbindungen z. B. von Reichenbach ins Hinterland von bis zu 30 Bussen pro Tag. Das Angebot sollte aber auch immer dem Bedarf entsprechen, weil ansonsten die Steuermittel nicht effizient eingesetzt sind.
Frage 3: Wie würden Sie eine gerechte Verteilung der Steuermittel für den ÖPNV zwischen dicht- und dünn besiedelten Gebieten in Sachsen sicherstellen?
Antwort: Zwischen städtischen und ländlichen Gebieten gibt es zu große Unterschiede bezüglich Taktung und Haltestellendichte. Da benötigen wir eine bessere Verteilung, die eine bessere Flächenerschließung ermöglicht.
Frage 4:
Antwort: Es ist schon auffallend, dass die einzigen Bahnhöfe ohne regelmäßige Halte alle im Gemeindegebiet von Weischlitz liegen. Auch hier sollten regelmäßige Halte möglich sein. Das Gebiet hat zwar keine hohe Einwohnerdichte, aber ist touristisch durchaus wichtig. Wenn man die Sachsen-Franken-Magistrale als Ganzes sieht, sollte es hier keine Lücke in der größten Gemeinde des Vogtlandkreises geben. Das ist ein Politikum und sollte unbedingt gelöst werden.
Frage 5: Soll es bei den wenigen Zughalten auf Dauer bleiben?
Antwort: nein
Frage 6: Verstehen Sie das Ungerechtigkeitsempfinden der betroffenen Bürgerinnen und Bürger, wenn von den verantwortlichen Stellen keinerlei Aussage zu erfahren ist, wann und ob jemals die Halte den anderen Bahnhaltepunkten im Vogtland gleichgestellt werden? Es bleibt der Eindruck Angebotskürzungen sind jederzeit ohne vorherige Information möglich, Verbesserungen in der Zukunft bleiben auf lange Zeit absolut ungewiss.
Antwort: Verstehe ich vollkommen. Das ist nicht der einzige Fall in Bezug auf das Antwortverhalten des VVV. Ich war davon auch schon selbst betroffen.
Frage 7: Sollten an den drei Stationen überhaupt noch Züge halten?
Antwort: Natürlich. Das ist wertvolle Infrastruktur die genutzt werden sollte.
Frage 8: Sollte an den drei Stationen der Bedienstandard des restlichen VVV eingeführt werden?
Antwort: ja
Frage 9: Sollten bei der Umsetzung des Deutschland-Taktes auch die drei Stationen Gutenfürst, Grobau, Reuth stündlich an die Linie Hof – Gera angebunden werden, so wie es im Entwurf vorgesehen ist?
Antwort: ja, auf alle Fälle
Frage 10: Sollten (vorübergehend bis zur Umsetzung des Deutschland-Taktes) nur in eine Richtung Halte eingerichtet werden, wenn in der Gegenrichtung die Fahrzeiten für die Bedarfshalte nicht möglich sind (z. B. wegen einzuhaltender Fahrzeiten, um das Umsteigen in Anschlusszüge zu ermöglichen)?
Antwort: ja, wenn möglich sollte das umgesetzt werden
Frage 11: Soll es auf Dauer so bleiben, dass für ganze Gemeindeteile die Fahrt zum nächstgelegenen Oberzentrum (Hof) und zu anderen wichtigen Orten mit dem ÖPNV länger dauert, als mit dem Fahrrad?
[Herr Hösl lacht]
Antwort: die Frage erübrigt sich
Frage 12: Was halten Sie von der Idee die Nähe zum Deutsch-Deutschen Museum in Mödlareuth zu nutzen für ein länderübergreifendes Pilotprojekt zum Einsatz autonomer Verkehre (auf Bestellung)?
Antwort: Ein solches Modellprojekt an dieser Stelle ist zu favorisieren
Frage 13:
Antwort: ja
Vielen Dank Herr Hösl!